Die wirtschaftliche Lage in Deutschland und in anderen europäischen Ländern spitzt sich wegen der Corona-Krise immer mehr zu. Tausende Unternehmen sind momentan auf der Suche nach einem Kredit: dem „Corona-Kredit“! Es bilden sich bereits lange Schlagen vor den Banken. Oder besser gesagt: Vor den Büros der Firmenkundenbetreuer der Banken
Durch die drastischen Maßnahmen der Bundesregierung sowie der Landesregierungen ist das öffentliche Leben regelrecht zum Erliegen gekommen. Eine Vielzahl von kleinen und mittleren Unternehmen, auch KMUs genannt, verzeichnen hohe finanzielle Einbußen, weil sie trotz laufender fixer Kosten gerade keine Einnahmen erwirtschaften können. Die logische Konsequenz: Das Geld geht allmählich zur Neige und der Wunsch nach einer schnellen Finanzspritze wird immer größer.
Die erste Anlaufstelle, um schnell Geld zu erhalten, ist natürlich die eigene Hausbank. Und deswegen bilden sich gerade immer längere Schlangen vor denselben.
Grundsätzlich gilt in der Bundesrepublik Deutschland das so genannte Hausbank-Prinzip. Dieses besagt, dass Kredit-, im Falle der Corona-Krise, eher Hilfesuchende, sich erst einmal an ihre Hausbank wenden, damit diese die Bonitätsprüfung durchführt und die entsprechende Kreditanfrage dann an an die öffentliche Förderung weitergibt. Kein Wunder also, dass die Schlangen vor den Banken immer länger werden!
Es herrscht regelrecht eine Antragsflut. Und die muss erst einmal bewältigt werden, trotz der Tatsache, dass diese immer größer wird. Der Heilbronner IHK-Geschäftsführer Stefan Gölz ist der Meinung, dass trotz staatlicher Unterstützungen, die aus seiner Sicht nicht ausreichen, viele KMUs „auf der Strecke bleiben“ werden.
Wie schnell kann ein „Corona-Kredit“ ausgezahlt werden?
Laut Bundesregierung können die von ihr angekündigten KfW-Notkredite ab dem 23. März 2020 beantragt werden. Sie sollen für viele Firmen eine schnelle Hilfe darstellen. Die ersten „Corona-Kredite“ werden wahrscheinlich zwei bis drei Wochen nach Antragstellung ausgezahlt. Hierzu müssten die wichtigen Hausbanken die Kreditanträge zügig weiterleiten, damit die Kreditanstalt für Wirtschaft sie anschließend genau unter die Lupe nehmen könne. Die „Corona-Kredite“ einfach rauszublasen, wäre sicherlich keine gute Herangehensweise, zumal es viele Unternehmen gibt, die schon vor der Krise gekränkelt haben. Grundsätzlich sind über die KfW erst einmal „Corona-Kredite“ in Höhe von 5.000 Euro bis 30.000 Euro möglich.
Haftungsrisiko des Bundes für „Corona-Kredite“
Bei den Notkrediten, die über die KfW vergeben werden sollen, geht der Bund ein recht hohes Risiko für die Hausbanken ein. Er ist gewillt, 80 Prozent der Betriebsmittelkredite zu übernehmen. Allerdings liegen dann immer noch 20 Prozent des Risikos weiterhin bei den Hausbanken. Deswegen fordern einige Bankenvertreter, dass der Bund doch in gewissen Fällen auch 100 Prozent Haftungsrisiko übernehmen solle.
Die Zinsen beim „Corona-Kredit“
Grundsätzlich wird der Zins für einen Firmenkredit von jeder Bank individuell festgesetzt. Wenn nun ein eigentlich gesundes Unternehmen einen „Corona-Kredit“ benötigt, kann es passieren, dass die Hausbank die Kreditanfrage nicht an die öffentliche Förderung weiterleitet, sondern zu eigenen Zinssätzen selbst vergibt. Firmen mit einer eher schlechten Kreditwürdigkeit könnten erstens keinen Firmenkredit von der Hausbank bekommen und zweitens könnte die Hausbank den Antrag nicht weiterleiten. Dies muss beim Thema „Zinsen beim Corona-Kredit“ unbedingt berücksichtigt werden.
Wichtig ist, dass Unternehmen und Firmen, die unbedingt einen schnellen Corona-Kredit benötigen, alle Optionen mit Ihrem Firmenkundenberater besprechen und auch sich die verschiedensten Zins-Szenarien anzusehen. Oft ist es dann sogar besser, den zinsgünstigen Firmenkredit von der Hausbank zu wählen, als einen anderen von staatlicher Hand geförderten!
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